~ Der Plot ~

Viele Menschen wünschen sich oft, ein schöneres Leben zu führen. Es gibt viele Arten von Situationen, in welchen ein solches Leben, in welchem man alles ausblenden, frei, wunschlos glücklich sein möchte. Oder wenigstens an einem anderen Ort.. weit weg.. von all den Geschehnissen des Tages...
Was ist ... wenn es so sein könnte?



Sie schloss die Augen und legte sich in ihr weiches, einbettendes Kissen, wessen kühle Oberfläche ihre erhitzte Wange fast zischen ließ. Die Decke über ihren schmalen, zitternden Körper, den dicken Pullover an ihre Nase gedrückt. Ihre zarten Schultern bebten, ihr Rücken hielt gekrümmt das leichte Gewicht ihres Körpers, das bleischwer auf ihrer Seele lastete.
Durch das Fenster konnte sie hören, wie die Autos vorbei fuhren, wie der nächtliche Verkehr an ihr vorbei rauschte, jeder sein Leben lebte, vermutlich jeder um einiges schöner als sie.
Tränen schnitten tiefe Spuren auf ihrem Gesicht. Selbst im Schlaf konnte sie nicht abschalten .. nicht weg, nicht weg von dieser Welt, von dem Fluch des Daseins, der sie bestraft hatte.
Ein tiefer Schlaf, es war ein sehr, sehr tiefer Schlaf, in welchem ein schwarzer, schluckender Traum sie in seine Fänge nahm. Sie wand sich. Sie kämpfte. Es war so anders .. so anders.. Als würden Schlingen sie an sich reißen, sie zwingen in dieses Loch zu schwimmen, zu fallen.
Ein Blitz, ein greller, leuchtender Blitz nahm ihr das Augenlicht, als das Schwarze Loch erbebte, seine Schwingen in schwarze Wellen explodieren ließ und ihre Ohren den Knall, den Lärm nicht mehr ertragen konnten.
Dann war es ruhig..

Ihre Augen schlugen auf, und sie wusste, wo sie war. Sie wusste es wieder, ihr Gedächtnis brachte mit einem Schlag wieder all die Erinnerungen heran, die am Tag verblassten, um in der Nacht einer Seele Erholung zu gönnen.
Sie war eine Traumwandlerin, eine Trevler.
Trevler..
Hunderte Trevler.. jede Nacht lebten sie in ihren Träumen, reisten an Orte, an denen sie den Tag abschalten konnten, so sein wie man sein konnte... Sich ausleben, frei sein, nichts zu bedenken haben.. Lachen, immer Lachen, Freude, Glück ...
Alles, was tagsüber unmöglich war. Seelisch unnutzbar, am Ende. Und im Traum das schönste Leben der Welt.
Aber heute war es so anders...
Und erneut ertönte dieses Geräusch, ließ alle Anwesenden Trevler auf der Inseln erschaudern, schreien, kreischen. Es war laut. So laut, so unvorstellbar laut, als sich aus dem Sand eine riesige, gigantisch große Arena erhob, und die Sonne um sich herum verdrängte. Nichts war mehr so wie vorher .. Kein Licht schien hindurch, Dunkelheit erstickte die Luft und das Scheinen der Hoffnung.
Man würde sterben. Täglich jemand, der sein Leben lassen würde, um aus dieser Dunkelheit zu entkommen.
Um in das im vergleich schönste Leben wieder eintreten zu dürfen.
Denn alles würde besser sein als dieser Kampf um Tod und Qual...